Am 13. Mai 2025 stellte Dr. Markus Heller, Managing Partner bei Dr. Fried & Partner GmbH, im Rahmen der Veranstaltung „DRV – Tag des Reisevertriebs“ das aktuelle DRV-Reisebürobarometer vor. Die umfangreiche Studie im Auftrag des Deutschen Reiseverbands basiert auf den Angaben von über 1.100 Reisebüros und bietet detaillierte Einblicke in die wirtschaftliche Lage des Reisevertriebs.
Nachfolgend der Artikel „Reisebüro-Umsatzrenditen entwickeln sich positiv“ von Christian Schmicke, erschienen am 13. Mai 2025 auf reisevor9.de, zitiert:
„Die Umsatzrenditen der Reisebüros entwickelten sich im Jahr 2023 nach aktuellen Daten des DRV-Reisebürobarometers überwiegend positiv. Haupttreiber seien hierbei die gestiegenen Reisepreise, während die Kosten nicht im gleichen Maße angestiegen seien, berichtet Markus Heller, Chef der Unternehmensberatung Dr. Fried & Partner.
Die vermittelten Umsätze lagen laut Heller im Jahr 2023 bei etwa 70 Prozent der Betriebe durchschnittlich zwischen 1,3 und 3,3 Millionen Euro Umsatz je Betrieb. Dabei werde der Umsatz unabhängig von der Betriebsgröße überwiegend mit klassischen touristischen Produkten erzielt, wobei der Anteil der Umsätze durch Flüge mit zunehmender Betriebsgröße steige.
Der durchschnittliche Gesamterlös habe bei etwa 70 Prozent der Betriebe zwischen 161.000 und 362.000 Euro Erlös je Betrieb gelegen. Die Provisionserlöse würden zu 87 Prozent durch klassische Touristikprodukte generiert, so Heller. Zusätzliche Erlöse, wie zum Beispiel Erlöse aus Eigenveranstaltungen oder Superprovision, machen zwischen 8,2 und 14,1 Prozent des Gesamterlöses aus. Reisebüros erwirtschafteten im Schnitt etwa zehn Prozent ihres Gesamterlöses durch Serviceentgelte, wobei dieser Anteil bei Großbetrieben über 15 Millionen Euro Umsatz besonders hoch sei und 26 Prozent erreiche.
Herausforderungen für kleine Büros
Die Ergebnisrechnung zeige im Schnitt ein positives Betriebsergebnis, unterstreicht Heller. Doch stünden Kleinstbetriebe aufgrund überdurchschnittlich hoher Personal- und Raumkosten vor besonderen betriebswirtschaftlichen Herausforderungen, sodass diese im Durchschnitt ein negatives Betriebsergebnis erzielten.
Mobile Reiseberatungen verzeichneten laut DRV-Reisebürobarometer im Durchschnitt einen Gesamtumsatz von etwa 458.500 Euro und 248.800 Euro pro Berater, wobei fast 90 Prozent des Umsatzes mit touristischen Produkten erzielt worden seien. Flugbuchungen und andere Produkte spielten hier eine untergeordnete Rolle.
Nicht alle Umsatzgruppen mit positiven Renditen
Insgesamt seien 2023 positive Umsatzrenditen zwischen durchschnittlich 1,2 und 2,4 Prozent erreicht worden. Kleine Betriebe bis zu einer Million Jahresumsatz wiesen allerdings eine durchschnittliche Umsatzrendite von minus 3,5 Prozent auf.
Die überwiegend positive Umsatzrendite dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass den Preissteigerungen der letzten Jahre Kostensteigerungen folgen und daher die Umsatzrendite wieder unter Druck geraten werde. Daher bleibe eine gezielte betriebswirtschaftliche Steuerung sowie eine Steigerung der Effizienz für Reisebüros unerlässlich, appelliert der Berater.“
Ergänzend stellt der DRV ein interaktives Dashboard zur Verfügung, mit dem Mitgliedsunternehmen ihre eigenen Kennzahlen im geschützten Bereich der DRV-Website mit den branchenspezifischen Durchschnitts- und Orientierungswerten vergleichen können – ein praxisnahes Tool zur betriebswirtschaftlichen Standortbestimmung und strategischen Ausrichtung.
Herzlichen Dank an den DRV für die Einladung zur Veranstaltung – eine wertvolle Gelegenheit zum Austausch über aktuelle Entwicklungen im Reisevertrieb.